Traumfigur Sanduhr

Prominente werben für das Trainieren in einem speziellen Korsett. Dadurch sollen Fettzellen in Bauch und Hüfte zum Schmelzen gebracht werden. Experten kritisieren den Trend und warnen vor Verletzungen.

Zunehmend setzt sich bei Frauen ein neues Körperideal durch. Geprägt durch Stars wie Kim Kardashian oder Beyoncé wird die Sanduhr-Figur zum Schönheitsideal. Um das zu erreichen, trainieren die Promis mit sogenannten Waist Trainern.

Korsett als Abnehmhilfe

Waist Trainer sind eine Art Korsett. Das Mieder wird um die Taille angebracht und mehrere Stunden getragen. Sogar das Training findet damit statt. Durch die Kompression sollen Fettzellen angeregt werden und das Material sorgt für eine erhöhte Schweißproduktion in den Regionen Hüfte und Bauch. Durch diese Effekte soll der Abnehmeffekt gesteigert und die Sanduhr-Figur erreicht werden.

Der Autor und Coach Holger Gugg hat sich mit dem Phänomen Waist Trainer auseinandergesetzt: „Nach Sichtung aller verfügbarer Informationen komme ich zu dem Schluss, dass es sich beim Waist Trainer so wie er heute angeboten wird, um eine ineffektive Modeerscheinung handelt. Für keinen der beworbenen Effekte gibt es einen fundierten Beweis.“ Vielmehr rät er dazu, sich „bezüglich einer schlankeren Mittelpartie altbewährter, fundierter Hilfsmittel zu bedienen, die da wären, ein aktiver Lebensstil und eine dem Verbrauch angepasste Ernährung. Wer von Grund auf eine breite Hüfte in die Wiege gelegt bekommen hat, sollte sich von Werbeversprechen nicht triggern lassen, sondern das Beste aus seiner Situation machen. Die Gesamterscheinung entscheidet, wie man optisch wirkt“.

Warnzeichen erkennen

Wer trotzdem zum Waist Trainer greift, sollte vorsichtig sein. Bei einer hohen Trageintensität kann übermäßiger Druck auf die Organe entstehen. Übelkeit und Sodbrennen sind Warnzeichen, die nicht ignoriert werden sollten. Auf das Tragen eines Waist Trainers beim Sport sollte gänzlich verzichtet werden. Laut Gugg „droht eine Destabilisierung des Rumpfes, ausgelöst durch fortwährende Entlastung rumpfstabilisierender Muskulatur“.


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