Die regelmäßige Bewegung ist für die Gesundheit unablässig und wirkt gleich auf mehreren Ebenen. Dennoch präferieren Personen laut einer aktuellen Auswertung eher den Verzicht auf Genussmittel oder mehr Schlaf, um gesünder zu leben. Die sportliche Aktivität bleibt unterschätzt.
Das Meinungsinstitut YouGov befragte 1.021 Personen online zum Stellenwert von Gesundheit. So scheint mit steigendem Alter das Interesse an der eigenen Gesundheit zu steigen. Überraschend ist, in welch unterschiedlicher Weise das ausgelegt wird. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie auf Laster wie Rauchen oder Alkoholkonsum verzichten. An zweiter Stelle steht ein ausreichender Schlaf und Platz drei geht an eine gesunde Ernährung. Aktive Bewegung wurde bei den 18- bis 34-Jährigen häufig angegeben. Jeder Zweite betreibt laut eigener Angabe regelmäßig Sport.
Damit haben die Jüngeren bereits erkannt, dass regelmäßige Bewegung ein multidimensionales Mittel für die Gesundheit ist. Denn neben der physischen Komponente spielt auch die psychische Wirkweise eine große Rolle im Krisenmanagement.
Fight or Flight
Sport ist eine Möglichkeit, Stress und negative Gefühle zu kanalisieren. Die Evolution hat es so eingerichtet, dass wir in Gefahrsituationen Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin produzieren. Der Mensch bereitet sich auf einen sogenannten Fight-or-Flight-Modus vor. Der Organismus erhöht den Puls und stellt zusätzliche Energie bereit, um sich mit der Gefahr auseinanderzusetzen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Der „Kampf“ für die Sache wird als Fight-Modus beschrieben. Früher war das durch die Fäuste, heutzutage beschränken wir uns im Alltag eher auf die verbale Auseinandersetzung. Der Flight-Modus beschreibt die Flucht aus der Situation. Früher war die zusätzliche Energie nötig, um beispielsweise vor einem Feind wegzurennen, heutzutage setzen wir uns ins Auto und fahren davon. Egal, ob damals oder heute, die körperlichen Reaktionen sind gleichgeblieben. Der Unterschied ist, dass es heutzutage nicht gelingt, diesen überlebenswichtigen Hormonrausch abzubauen. Auf Dauerstress reagiert der Körper dann langfristig, indem er Mittel und Wege findet, darauf zu reagieren. Das kann sich beispielsweise durch nächtliches Zähneknirschen äußern.
Stress runter, Glück rauf
Sport und Bewegung setzen genau hier an. Durch das Workout baut der Körper Stresshormone ab, Glückshormone auf und macht zudem den Kopf frei. Denn durch die Fokussierung auf den Bewegungsablauf ist das Gehirn beschäftigt. Negative Gedanken finden für diese Zeit weniger schnell den Weg in das Bewusstsein. Den allein schon das Denken an Probleme führt zu einer Erhöhung des Stresslevels.
Die Prämisse bei der Wahl der Sportart ist der Spaßfaktor. Du solltest immer etwas wählen, was dir Spaß macht. Denn wenn du dich zum Sport quälen musst, dann erzeugt das nur weiteren Stress. Yoga, Pilates und Co. haben sich im Stressmanagement bewährt. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, durch Bewegung den Stress abzubauen. Zumba und andere Tanzkurse helfen dabei, das Gedankenkarussell zu durchbrechen. Du bist auf die Schrittabfolge konzentriert und hast somit keine Zeit, dich zu ärgern. Die Musik sorgt zusätzlich für gute Laune.
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