
Schon die Ägypter wussten um die medizinische Kraft der Bienenharzmasse. Heutzutage bietet sich mit Propolis ein vielfältig einsetzbares natürliches Antibiotikum.
Propolis wird das Kittharz der Bienen bezeichnet. Ein Bienenvolk liefert im Jahr etwa 20 bis 200 Gramm Propolis. Bienen sammeln klebrige Absonderungen von den Knospen und Blättern verschiedener Bäume, zum Beispiel von Pappeln, Birken, Weiden oder Kastanien. In Abhängigkeit von Baum, Pflanze und Jahreszeit, variiert die Zusammensetzung der Exsudate und dementsprechend auch die Farbe. Diese reicht von gelbbraun bis dunkelbraun, teilweise wird sie sogar grünlich. Zurück im Bienenstock, werden zu diesen Absonderungen Drüsensekrete und Wachs hinzugefügt. Mit dieser Substanz werden dann die Wabenzellen und Fluglöcher abgedichtet. So wird der Stock optimal vor Zugluft geschützt.
Wirkstoffe
Propolis findet aber nicht nur bei der Architektur der Bienen Anwendung.
Aufgrund seiner hoch antimikrobiellen, -mykotischen, und -viralen
Eigenschaften werden die Waben mit der Brut und der gesamte Stock vor
mikrobiellem Befall und Schädlingen geschützt. Das Propolis mit der
höchsten medizinischen Potenz liefern Pappeln. Bisher weiß man von über
150 Inhaltsstoffen. Die wichtigsten stammen aus der Klasse der
Flavonoide (bis zu 29 Prozent; unter anderem Galangin, Apigenin und
Pinobanksin), der phenylsubstituierten Carbonsäuren (bis zu 50 Prozent
Zimt, Benzoe- oder Kaffeesäurederivate) und ätherischen Öle (bis zu 8
Prozent Farnesol, Geraniol, Cineol und Zimtaldehyd). Viele der
Substanzen sind für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt.
Bioantibiotikum
Vor allem bei Atemwegserkrankungen und Entzündungen der Magenschleimhaut
hat sich Propolis bewährt. In Ergänzung zu seiner antimikrobiellen und
antiviralen Wirkung hat es einen immunstimulierenden Effekt auf den
menschlichen Körper. Die Wirkstoffe von Propolis – allen voran die
enthaltenen Phenylcarbonsäuren – hemmen die Proteinbiosynthese und damit
das Wachstum der Mikroorganismen. Auch erzeugt die Substanz Löcher in
der Zellwand der Bakterien und sorgt somit für deren Absterben. Wegen
seiner antiseptischen Eigenschaften wird es als Bestandteil von Salben
zur unterstützenden Behandlung von Hautverletzungen und -entzündungen
eingesetzt. Als Lutschpastillen hilft es gegen einen rauhen Hals und
gegen Schleimhautentzündung des Mund- und Rachenraums.
Qualität
Die wichtigste Voraussetzung für die Zubereitung von Propolis zur oralen Einnahme ist die gleichbleibende Zusammensetzung. Empfohlen werden Produkte mit gereinigtem und standardisiertem Propolisextrakt. Hier sollte der konstante Gehalt an wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffen bei den Flavonoiden mindestens fünf Prozent und bei den phenylsubstituierten Carbonsäuren bei mindestens sechs Prozent liegen. Auch sollte man auf eine bestätigte Testung des Propolis auf Pestizide und Schadstoffe Wert legen, vor allem dann, wenn die Einnahme durch Kinder erfolgt. Auch sollte vor der Einnahme ein Arzt befragt werden, beziehungsweise bei Salben an einer kleinen Stelle getestet werden.
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