Wackeln für die grauen Zellen

Wusstest du, dass du beim Training nicht nur deine Muskeln, sondern auch das Gehirn fordern kannst? Möglich macht das eine Kombination von Gleichgewichts- und Krafttraining. Alles, was du dafür brauchst, ist eine Wackelplatte.

Vor allem im Alter nimmt die mentale Leistungsfähigkeit leicht ab, auch Gedächtnis und Aufmerksamkeit lassen nach. Um diesen schleichenden Prozess zu verlangsamen, kann ein kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining helfen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Kasseler Sportwissenschaftlern.

An der Untersuchung nahmen etwa 80 gesunde Personen zwischen 65 und 80 teil. Zehn Wochen lang trainierten sie zweimal wöchentlich. Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt; eine der Gruppen absolvierte ein so genanntes Instabilitätskrafttraining, also ein kombiniertes Kraft- und Gleichgewichtstraining. Die Teilnehmer sollten während dieser Übungen Gewichte heben, während sie auf Wackelplatten standen. Die anderen beiden Gruppen trainierten an unterschiedlichen Geräten unter stabilen Bedingungen. Zu Beginn und am Ende der Studie durchliefen alle Teilnehmer kognitive Tests.

Die Analyse der Ergebnisse zeigte: Wer am Instabilitätstraining teilnahm, konnte sich besser an Zahlen erinnern, unter Zeitdruck Symbole zuordnen und in einer Stresssituation Farben benennen. Die Studienteilnehmer aus den Kontrollgruppen zeigten hingegen keine nennenswerte Verbesserung.

Laut Prof. Dr. Armin Kibele, Leiter des Arbeitsbereichs Training und Bewegung an der Universität Kassel, könnte der positive Effekt auf das Gehirn auf die mentalen Anforderungen zurückzuführen sein, die nötig sind, um beim Heben von Lasten das Gleichgewicht zu behalten. Zudem sei denkbar, dass bei solch anspruchsvollen Übungen mehr Dopamin produziert werde, was zu besseren Leistungen des Gehirns beigetragen haben könne.


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